Ludwig Schaffrath, Arbeiten aus den 60er Jahren

Im Zuge der Offenen AlsdorferAtelierHäuser zeigte das Schaffrathhaus in der Ofdener Theodor-Seipp-Straße Kunstwerke von Ludwig Schaffrath aus den 60er Jahren. Diese Ausstellung wird noch bis Oktober dieses Jahres nach Anmeldung oder zu den angegebenen Besichtigungsterminen zu sehen sein.

Nachdem Ludwig Schaffrath zu Beginn der 60er Jahre mit großflächigen Arbeiten im öffentlichen Raum, zumeist in Kirchen sehr beschäftigt war, schuf er ab 1964 auch wieder autonome Arbeiten zu Ausstellungszwecken. Eine Auswahl dieser Arbeiten ist nun im Atelier zu sehen. Darunter sind auch Glasarbeiten aus dieser Zeit.

Zum Beispiel fünf  Musterfenster für den Kreuzweg im Aachener Dom. Obwohl es Bedenken des Denkmalschutzes gab, wurde Schaffrath 1962 der Auftrag erteilt, die 32 kriegszerstörten Fenster des Kreuzganges zu gestalten. Dies war für seinen Durchbruch die entscheidende Arbeit. Er arbeitete ausschließlich mitfarblosen und weißlichen Opal- und Opakgläsern. Die Bleiruten beherrschen das Bild. Waren Bleiruten für andere Künstler eher notwendiges Übel, so sind sie in Schaffraths Fenstern, bestimmender Bestandteil.

Die Arbeiten an den Fenstern nahmen drei Jahre in Anspruch, sie sollten 1965 feierlich eingeweiht werden. Aus diesem Anlass begann er mit Entwürfen für Priestergewänder, die vom prunkvollen Ornat mit dekorativer Wirkung zu einer einfachen, klaren Gestaltung finden sollten, die als Ausdruck dieser Zeit in moderne Kirchenräume pass-ten.  Entwürfe der ersten Messgewänder sind in der Ausstellung zu sehen.

Außerdem kam Anfang der 60er Jahre das Lukasacryl auf den Markt, welches die Vorzüge von Aquarell- und Temperafarben verknüpft.

Mitte der 60er Jahre entstanden zahlreiche Arbeiten aus Acrylfarbe, die Schaffrath gerne mit Ölfarbe mischte. Typisch, nicht nur für diese Arbeiten, sind die organischen Strukturen, die diese Arbeiten beherrschen, ebenso wie die erdfarbene bis hin zu schwarzer Farbgebung.

Seine Arbeiten sind nicht Abbildung eines konkreten Gegenstandes, sondern vielmehr aus der abstrahierenden Vorstellung des Künstlers entstanden. Des weiteren zeigt das Schaffrathhaus Arbeiten mit Tusche und Aquarellfarben, zum Teil schwarz-weiß, aber auch sehr farbintensiv, die unter Zuhilfenahme von Spritzpistole, Wellpappe und  Schwämmen entstanden sind. Einige sind mit Kreide und Buntstift nachbearbeitet.

Alle Termine finden Sie unter Führungen.